Wie Salmonellen «altes Eisen» anzapfen

Wissen in Kürze

TEXT: REDAKTION

Unser Körper hält Krankheitserreger in Schach, indem er ihnen lebenswichtige Nährstoffe wie etwa Eisen entzieht. Steht Bakterien nicht genügend Eisen zur Verfügung, hören sie auf zu wachsen und sich zu vermehren und werden «ausgehungert». Doch nicht alle Erreger lassen sich so leicht austricksen, wie das Team um Dirk Bumann vom Biozentrum der Universität Basel an Mäusen herausgefunden hat. Salmonellen nisten sich gerne in Makrophagen ein. Diese wehren sich jedoch, indem sie Eisen mithilfe des Transportproteins NRAMP1 aus dem Salmonellen-Versteck entfernen. Doch die Salmonellen umgehen die Nährstoffverknappung, indem sie speziell eisenreiche Makrophagen aufsuchen, die alte oder beschädigte rote Blutkörperchen abbauen. Da Erythrozyten grosse Mengen an Eisen enthalten, sind die Abbauorte extrem eisenreich. Zwar entfernt die NRAMP1-Pumpe dieses «alte Eisen», um es einem Recyclingprozess zuzuführen, trotzdem reicht die Restmenge den Erregern aus, um sich weiter zu vermehren. Die Studie macht deutlich, wie anpassungsfähig Krankheitserreger sind und selbst ausgeklügelte Abwehrmechanismen unterlaufen. «Nur wenn wir die Tricks der Erreger kennen, können wir ihnen auch etwas entgegensetzen und Infektionen wirksam bekämpfen», so Studienleiter Dirk Bumann.

Quelle: Universität Basel (Cell Host & Microbe 2025)

Foto: ©nobeastsofierce/AdobeStock

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