Folsäure (Vitamin B9)
Das Wachstumsvitamin
Autor: Klaus Duffner
Folsäure ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten und wird zudem in grossem Umfang synthetisch hergestellt. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung der Erbsubstanz DNA und ist wesentlich an der Entstehung neuer Zellen beteiligt.
Folsäure (auch bekannt als Vitamin B9) ist ein wasserlösliches Vitamin, das der Körper nicht selbst produzieren kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden muss. Während das natürliche Vitamin im Darm nur etwa zu 50 % resorbiert wird, verbleiben nahezu 100 % des synthetischen Vitamins (in Tabletten oder Kapseln) im Körper.
Stimmungsschwankungen verbreitet. Einige dieser typischen Symptome können eine Gewichtszunahme weiter verstärken – zum Beispiel Schlafstörungen und Stress. Die Phase der hormonellen Umstellung dauert vier bis acht Jahre. Danach kommt der postmenopausale Lebensabschnitt, in dem sich der Hormonspiegel meist wieder stabiler verhält und die Symptome zurückgehen.
Ohne Folsäure kein Zellwachstum
Die wesentliche Funktion der Folsäure ist die Übertragung von Kohlenstoffeinheiten (C1), den so genannten Methylgruppen. Besondere Bedeutung kommt dieser Übertragung dem Aminosäurestoffwechsel und dem Nukleinsäurestoffwechsel zu. So ist das Vitamin beteiligt an der Herstellung von Purinen und Thymidylat, die wiederum beide an der DNA-Herstellung beteiligt sind. Auch für die Produktion von Methionin, das für Übertragung von Methylgruppen an die DNA und RNA zuständig ist, braucht es Folsäure. Mit anderen Worten: Ohne Folsäure gäbe es keine funktionierende DNA und ohne DNA gäbe es keine Zellteilung, kein Zellwachstum und keine Zellerneuerung. Darüber hinaus trägt es zur Bildung roter und weisser Blutkörperchen bei und unterstützt das Immunsystem. Auch am Abbau der Aminosäure Homocystein im Blut ist Vitamin B9 involviert. Das ist notwendig, denn ein zu hoher Homocysteinspiegel im Blut erhöht das Risiko für Arteriosklerose und andere kardiovaskuläre Erkrankungen.
Schwangere mit erhöhtem Bedarf
Da der Folsäure essenziell für das Zellwachstum ist, kommt ihm während der Schwangerschaft eine besondere Rolle zu. Denn der Mikronährstoff wird in grösseren Mengen insbesondere in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen für den Aufbau des kindlichen Nervensystems benötigt. Eine unzureichende Versorgung kann bei ungeborenen Kindern zu Neuralrohrdefekten, wie einem «offenen Rücken» (Spina bifida) führen. In der Schweiz wird geschätzt, dass so etwas weniger als einmal pro 10 000 Geburten auftritt. Auch Entwicklungsstörungen des Gehirns sind möglich. Schliesslich wird Folsäuremangel mit Fehl- und Frühgeburten sowie einer geringeren Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Unabhängig davon wirkt sich ein solcher Mangel bei Menschen auf das Blutbild aus. So wird bei der sogenannten megaloblastären Anämie die Produktion roter Blutkörperchen eingeschränkt, aber auch andere Krankheiten bei älteren Menschen (Depressionen, Demenz, Osteoporose, Schwerhörigkeit) stehen im Verdacht durch Folsäuremangel angetrieben zu werden.
Viele Nahrungsmittel enthalten Folsäure
Folsäure ist in vielen Nahrungsmitteln vorhanden. So ist in Spinat, verschiedenen Kohlarten (Rosenkohl, Broccoli, Blumenkohl), aber auch Nüsslisalat, weissen Bohnen, Sojabohnen, Erdbeeren, Weizenkeimen, Vollkornbrot und Leber reichlich davon enthalten. Zu beachten ist, dass Folsäureverbindungen hitzeempfindlich sind, wodurch auch bei schonender Zubereitung rund 50 % verloren gehen. Neueren Empfehlungen zufolge wird Erwachsenen eine tägliche Folsäurezufuhr von 400 μg (0,4 mg) geraten. Schwangeren wird empfohlen zusätzlich zu einer Folsäure-reichen Kost noch 0,4 mg synthetische Folsäure als Tablette oder Kapsel einzunehmen. Auch Personen, die gewisse Medikamente einnehmen, rauchen, regelmässig viel Alkohol konsumieren, unter einer chronischen Darm- oder Lebererkrankung leiden oder Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, haben einen höheren Folsäurebedarf.
Die Tagesdosis von 400 μg Folsäureäquivalenten ist enthalten in
- Weizenkeime 114 g
- Sojabohnen 178 g
- weisse Bohnen 180 g
- Nüsslisalat 250 g
- Kalbsleber 333 g
- Spinat 417 g
- Rosenkohl 409 g
- Broccoli 491 g
- Erdbeeren 645 g
- Blumenkohl 651 g
- Vollkornbrot 889 g
- Tomaten 1667 g
- Kartoffeln 1929 g
- Äpfel 3077 g
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