Pharma Montana

Fabien Evéquoz im Interview

Autor: REDAKTION

Sie sind der aktuelle Präsident des Organisationskomitees des Kongresses pharmaMONTANA. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie für diese Rolle angefragt wurden – Freude, Respekt oder Lampenfieber?

Natürlich ein bisschen von allem. Aber vor allem war ich motiviert. Ich sah darin eine konkrete Möglichkeit, dazu beizutragen, die Apotheke zu dem zu machen, was sie sein sollte: ein effizientes, anerkanntes und geschätztes Tor zum Gesundheitswesen. Die Rolle des Präsidenten ist anspruchsvoll, aber sie ermöglicht es, Ideen, Energien und Fachwissen zu bündeln, um unseren Berufsstand zu stärken. Diese Perspektive hat mich dazu bewogen, mit Begeisterung zuzusagen.

Wenn Sie pharmaMONTANA in drei Worten beschreiben müssten, welche wären das – und warum gerade diese?

Inspiration, Verbindung, Sauerstoff. Inspiration, weil das wissenschaftliche Programm zum Umdenken anregt. Verbindung, weil man dort eine menschliche Wärme zwischen Kolleginnen und Kollegen spürt, wie sonst nirgends. Und Sauerstoff, weil Montana es erlaubt, aus dem Alltag auszubrechen und den Horizont zu erweitern – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

Was war Ihr ganz persönlicher «magischer Moment» bei einem früheren pharmaMONTANA-Kongress?

Eines Abends, nach einem sehr intensiven Plenum, fand ich mich im Gespräch mit drei Kolleginnen und Kollegen wieder. Abseits des Offizinalltags, ohne klingelndes Telefon, ohne Alltagsdruck, glitt das Gespräch zu tieferen Themen: unser Verhältnis zum Beruf, unsere Wünsche, unsere Zweifel. Innerhalb weniger Minuten entstanden echte Verbindungen. Solche Gespräche, die im gewöhnlichen Trubel kaum möglich sind, eröffnen neue Perspektiven.

Was dürfen wir vom wissenschaftlichen Programm 2025 erwarten – wird es eher überraschen, zum Nachdenken anregen oder Diskussionen auslösen?

Es wird alles drei tun. Das Programm ist darauf ausgerichtet, Ideen zu fördern, Aha-Momente zu provozieren und Lust auf Veränderung zu machen. Themen wie KI, Biosimilars, Cybersicherheit, mentale Gesundheit, aber auch die Verbesserung der Customer Experience in der Offizin fordern heraus und bereichern die tägliche Praxis.

Viele schätzen besonders die entspannte, kollegiale Atmosphäre in Montana. Wie schafft man es, diese besondere Stimmung Jahr für Jahr zu bewahren – trotz eines vollen Programms?

Das ist eine Frage der Absicht. Der Kongress wird als Raum zum Durchatmen konzipiert – nicht als akademischer Marathon. Herzliches Willkommen, informelle Begegnungen und Raum für Austausch gehören untrennbar zur Erfahrung dazu. Der Inhalt ist wichtig – aber die Atmosphäre macht den Unterschied.

Was unterscheidet Montana Ihrer Meinung nach von anderen Fachveranstaltungen?

Seine Balance. Es vereint die wissenschaftliche Tiefe eines grossen Kongresses mit einer persönlichen Note. Es ist ein Ort, an dem man in einem Vortrag eine Frage stellen, beim Apéro einer Expertin begegnen und beim Kaffee locker mit dem CEO eines grossen Unternehmens plaudern kann – ganz unkompliziert.

Wenn Sie einer jungen Westschweizer Apothekerin in einem Satz erklären müssten, warum sie unbedingt nach Montana kommen sollte – was würden Sie sagen?

Montana ist der ideale Ort, um erfahrene Fachleute zu treffen, das eigene Netzwerk zu erweitern und sich in einem gesprächsoffenen Umfeld auszutauschen – weit mehr als ein Fachkongress, es ist ein Katalysator für Ideen und berufliche Verbindungen.

Abgesehen vom guten Ablauf der Veranstaltung – was wünschen Sie sich persönlich für pharmaMONTANA in diesem Jahr?

Dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer mit etwas Konkretem nach Hause geht: einer Idee, einer Begegnung, einer neuen Motivation. Und dass man Lust hat, wiederzukommen. Wenn das gelingt, haben wir unser Ziel erreicht.

Der CAP (Centre d’Animation des Pharmaciens) organisiert das wissenschaftliche Programm von pharmaMONTANA seit der ersten Ausgabe im Jahr 2018. Doch was bietet der CAP den Schweizer Apothekerinnen und Apothekern darüber hinaus?

Seit über 60 Jahren unterstützt und fördert der CAP die öffentliche Apotheke in der Schweiz. Gegründet im Jahr 1962, ist das CAP eine unabhängige und gemeinnützige Berufsorganisation mit heute rund 1000 Mitgliedern – hauptsächlich Offizin-Fachpersonen – aus allen Landesteilen. Der CAP verfolgt eine klare Mission: weiterbilden, inspirieren, vernetzen. Es bietet ein vielfältiges Angebot an FPH-zertifizierten Fort- und Weiterbildungen, Seminaren für Assistentinnen und Assistenten sowie Studierende, E-Learning-Module und gezielte Begleitung in jeder Phase des Berufswegs in der Offizin. Der CAP versteht sich nicht einfach als Weiterbildungsanbieter – er fördert den kollektiven Austausch, regt zur Reflexion über die Praxis an, erkennt frühzeitig die Bedürfnisse der Bevölkerung und stärkt die zentrale Rolle der Apotheke im Gesundheitssystem. Zu den wichtigsten Angeboten gehört der Assistenten-Leitfaden, der sich als unverzichtbares Nachschlagewerk für alle in Ausbildung oder im Beruf stehenden Apothekerinnen und Apotheker etabliert hat. Von Offizin-Fachpersonen und Hochschuldozierenden entwickelt, liefert er Antworten auf die häufigsten Situationen am Apothekenschalter. Als A4-Ordner mit separaten Themenbroschüren konzipiert, enthält er kompakte, praxisnahe Informationen, die leicht zugänglich und auf den Apothekenalltag abgestimmt sind. Der Guide ist auf Französisch und Deutsch erhältlich und wird sowohl in Prüfungssituationen als auch im Labor oder am Schalter sehr geschätzt. Der CAP gibt zudem die Pharma-News heraus – eine zweisprachige, monatlich erscheinende Fachzeitschrift für das gesamte Apothekenteam. Sie wird unabhängig und sachlich erstellt, ohne kommerziellen Einfluss, und informiert über aktuelle Entwicklungen auf dem Pharmamarkt. Mit einem Lesetest kombiniert, ermöglicht sie den Erwerb von FPH-Credits und bietet auch Belohnungen für Assistentinnen und Assistenten. Eine wertvolle, praxisnahe und verlässlich vernetzte Informationsquelle für den Apothekenalltag.

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